Vicht im April 2022
Schöner, größer, besser - mit
kompetenter Frische vor Ort,
verweilen in unserem Café bei Kaffee
und einem Stück leckerer Torte -
sehen und gesehen werden
Wiederaufbau-Chronik 14./15. Juli 2021
1.
Gespräch mit Günter Scheepers (Geschäftsführer des Vereins Vichter Dorfladen und Café e.
V.) und Kees van de Wouw (Laden-Manager)
Seit etwa Monaten führt der Vichter Dorfladen wieder das volle, angestammte Sortiment, so wie
die Kunden das vor der schrecklichen Flut im Juli letzten Jahres gewohnt waren und kannten. Ein
kleines Teil-Sortiment, eine Grundversorgung mit Brot, Brötchen und Kuchen, hatte das Dorfladen-
Team aus Vicht in der Rekordzeit von lediglich 3 Wochen Anfang August 2021 bereits wieder
bereitgehalten.
Damit gehört der Vichter Dorfladen zu den Aktivisten, die nicht lange überlegt haben, ob sie den
Wiederaufbau in Angriff nehmen sollten, sondern sie haben rasch gehandelt und zügig Schritt für
Schritt das Notwendige in Angriff genommen und umgesetzt.
Frage:
Wie haben Sie die Flutwellen-Katastrophe am 14./15. Juli 21 erlebt?
van de Wouw: Ich schaute aus dem Fenster meiner Wohnung in der Eifelstraße und sah, dass
unsere Posttheke und andere Einrichtungsgegenstände des Dorfladens auf der Straße
vorbeigeschwommen kamen. Nach dem ersten Schreck dachte ich aber sofort darüber nach, wie
wir den Wiederaufbau organisieren könnten.
Scheepers: In solchen schwierigen Situationen, die ich auch beruflich oft erlebe, weiß ich, wie
wichtig eine gute Vernetzung ist. Sind in „normalen Zeiten“ die Lieferzeiten bereits lang und
unberechenbar, so trifft dies in besonderem Maße auf die Zeit nach der Flut zu. Jeder möchte als
erster bedient werden. Die Nachfrage nach Einrichtungsgegenständen ist enorm und bilden einen
dramatischen Engpass.
van de Wouw: Wir hatten besonderes Glück. Uns kamen auch Zufälle zu Hilfe. Denn mitten in der
Überlegung, wie wir weitermachen würden, bekamen wir die Information, dass eine Aachener
Printenbäckerei mit einer großen Anzahl von Filialen eine Verkaufstheke zu verschenken hätte. Wir
trauten unseren Augen und Ohren nicht: eine wunderbare Verkaufstheke wurde uns in den Laden
gebracht und montiert - besser ging es nicht!
Scheepers: Ein weiterer Zufall: Wir hörten von einem geschlossenen Karstadt-
Haus in Iserlohn, das diverses Mobiliar abzugeben hätte. Da waren wir nicht zimperlich. Das fühlte
sich an wie ein runder Geburtstag mit vielen schönen Geschenken.
Frage:
In wieweit spielten in dieser Situation Finanzierungen eine Rolle? Standen ausreichende Finanzmittel
zur Verfügung?
Scheepers: Man könnte meinen, dass die Flutwellen ihre zerstörerische Kraft überall, in allen
Bereichen, entfalten. Nein, so ist es nicht! Sehr wohl lassen sie die bestehenden Kredite,
Finanzierungen und Verbindlichkeiten völlig unversehrt bestehen…
Scheepers: Der eigentliche Glanzpunkt, unser Dorfladen-Café, konnte wegen der noch fehlenden
Schaufensterscheiben und der neuen automatischen Eingangsanlage erst erheblich verzögert Ende
Februar eingerichtet werden. Nun wollen wir in Kürze mit unseren Kunden und allen Freunden und
Mitgliedern der Dorfladen-Vereins offiziell die Wiedereröffnung feiern.
2. Tabellarische Wiederaufbau-Chronik nach der Flutwellen-Katastrophe am 14./15. Juli 2021
4. April 2022
RWV
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Jahr: 2022-2
in dieser Ausgabe
Vichter Dorfladen und Café